Online-Spiel MeisterPower

Handwerker/in sein für ein Schuljahr

Philipp Kühn (li.) mit Peter Knippenberg von der Neumühler Schule Schwerin ©Handwerkskammer Schwerin
Philipp Kühn (li.) mit Peter Knippenberg von der Neumühler Schule Schwerin ©Handwerkskammer Schwerin

Selber in die Rolle eines Elektrikers, Zimmermanns oder Klempners schlüpfen - das können Schülerinnen und Schüler im browserbasierten Spiel „MeisterPower“. Die jungen Nachwuchstalente müssen digital ihren eigenen Handwerksbetrieb organisieren, Baustellen planen und das Budget im Auge behalten. Philipp Kühn, verantwortlich für die Nachwuchsgewinnung in der Handwerkskammer Schwerin, bringt die Software an die Schulen in der Region - kostenlos. Ursprünglich stammt die Idee aus Baden-Württemberg, die Handwerkskammer Schwerin kaufte die Lizenzen und bietet das Spiel seit dem Frühjahr den Schulen an.

Realitätsnaher Einblick in die Berufswelt

Philipp Kühn übt mit Schülerinnen und Schülern des Sonnenberg Gymnasiums Crivitz das Lackieren ©Handwerkskammer Schwerin, 13.01.2020
Philipp Kühn übt mit Schülerinnen und Schülern des Sonnenberg Gymnasiums Crivitz das Lackieren ©Handwerkskammer Schwerin, 13.01.2020

Angefangen hat alles mit dem Projekt „Handwerkerschule“ vor rund zwei Jahren. Ziel war es, den Schülerinnen und Schülern bereits in der Schule den Handwerkerberuf näher zu bringen. „Anfangs musste ich noch Klinken putzen, inzwischen kommen die Schulen auf mich zu“, so Philipp Kühn, der als gelernter Elektriker Ahnung vom Fach hat. An 14 Schulen war er bereits, unter anderem in Crivitz, Hagenow und Bad Kleinen. Ein ganzes Jahr lang begleitet er jeweils pro Schule rund 10 Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 im eigens entwickelten Unterrichtsfach „Handwerkerschule“. Dieses Fach kommt nicht zusätzlich zum Stundenplan hinzu, sondern wird integriert, beispielsweise in den AWT-Unterricht. Philipp Kühn steht nicht alleine vor den Mädchen und Jungen, er holt sich Unterstützung in den Klassenraum, und zwar von regionalen Handwerksunternehmen. „Eine Win-Win-Situation“, so Kühn. „Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen realitätsnahen Einblick in die Berufswelt und können schon vor ihrem Abschluss Netzwerke knüpfen. Für die Firmen sind diese Schulbesuche wertvolle Investitionen in ihre Nachwuchsgewinnung, denn der Nachwuchs ist knapp.“

Corona schränkte Besuch in Schulen ein

Philipp Kühn und Peter Knippenberg unterstützen die Schülerinnen und Schüler an der Neumühler Schule ©Handwerkskammer Schwerin
Philipp Kühn und Peter Knippenberg unterstützen die Schülerinnen und Schüler an der Neumühler Schule ©Handwerkskammer Schwerin

Doch dann kam Corona und von einem auf den anderen Tag sah die Schulwelt in Mecklenburg-Vorpommern anders aus. Die „Handwerkerschule“ musste auf Eis gelegt werden, da ein Schulbesuch kaum noch möglich war. Durch Kontakte nach Baden-Württemberg wurde Phillip Kühn auf das Online-Spiel „MeisterPower“ aufmerksam. Der Vorteil: Es kann sowohl im Präsenzunterricht als auch im Distanzunterricht gespielt werden. Um ihre Schülerinnen und Schüler optimal zu begleiten, erhalten die Lehrkräfte passgenaue Arbeitsblätter. Noch gibt es das Angebot in Mecklenburg-Vorpommern nur in der Region Westmecklenburg. Philipp Kühn wünscht sich aber, dass bald alle Schülerinnen und Schüler im Land davon profitieren. Damit die Handwerksbetriebe im Land vielleicht bald keine Nachwuchssorgen mehr haben.

Philipp Kühn

Handwerkskammer Schwerin

E-Mail: p.kuehn@hwk-schwerin.de